Jürgen Reble Under the Floating Ground Publications

Synopsis

Ausgangspunkt für die Installation im Rahmen des Filmfestival Münster 97 ist die rasante Entwicklung des Films hundert Jahre nach seiner Erfindung: Videotechnik und digitale Medien verdrängen das Zelluloid, der Film wird zum Museumsgegenstand. Der Installationskünstler und Filmemacher Jürgen Reble widmet sich zusammen mit dem Klangforscher Thomas Köner den Fragen einer spezifischen Materialästhetik des Films angesichts neuer technischer und multimedialer Entwicklungen. In seiner Film-Klanginstallation experimentiert er mit raumgreifenden Zelluloid-Schleifen, die mittels chemischer Manipulationen einem langsamen Verfallsprozeß ausgesetzt werden. Die Installation „Under the floating Ground" ist ein Laboratorium. Am Anfang der Ausstellung werden die Infusionshähne geöffnet, das Experiment kann beginnen: Die Filme wandern vom Boden bis zur Decke und an einem Infusionsschlauch vorüber, aus dem eine bildsilber-ätzende Chemikalie in die Filmemulsion einsickert und die schwarzen Partien des Bildes Punkt für Punkt aufgelöst. Große Lupen und Mehrfachprojektionen machen diesen Prozeß sichtbar, während Thomas Köner aus dem Lichtton des Filmmaterials eine atmospärisch verdichtete Klangwolke gestaltet, die über dem gesamten Raum schwebt.Die Installation fordert den Besucher auf, in den Film hineinzusehen, zu hören und zu riechen: und er wird ihn rapide altern sehen! (Katalog Filmfestival Münster 1997)


Infusionsanlage mit Salzkreis, Jürgen Reble 1997




History

1997.10.15-20 - Münster, Fußgängertunnel am Hindenburgplatz

 



Zeitungsbericht